Ducati stellt die neue Hypermotard V2 vor – leichter, kompakter und mit neuem 890-cm³-V2-Motor. Präsentiert wurde die neue Supermoto auf der EICMA 2025, Marktstart wird im Frühjahr 2026 sein.
Vor genau zwanzig Jahren stellte Ducati auf der EICMA 2005 die erste Hypermotard vor. Jetzt öffnet Ducati ein neues Kapitel: Mit der Hypermotard V2 startet die vierte Generation, komplett neu konstruiert und mit dem klaren Ziel, die purste Form des "Hypermotard"-Gefühls neu zu interpretieren. Die neue Modellreihe besteht aus zwei Varianten - Hypermotard V2 und Hypermotard V2 SP. Beide eint eine neue technische Basis, ein völlig neu entwickelter Motor und ein Design, das klassische Elemente der Ur-Hyper zitiert.
Rückkehr zu den Wurzeln
Optisch orientiert sich die Hypermotard V2 deutlich an der ersten 1100er. Merkmale wie der Doppelflügel-Tank, die hochgelegten Doppelauspuffrohre unter dem Heck und die freistehende Rückleuchte greifen das Erbe des Originals auf. Das Frontdesign wirkt bewusst technisch - der Doppelscheinwerfer mit LED-DRL in "Doppel-C"-Form verleiht der Front eine eigenständige Lichtsignatur, während der hochgezogene "Beak" und die schlanke Taille für Bewegungsfreiheit auf dem Motorrad sorgen.
Die SP-Version hebt sich deutlich ab: Carbon-Kotflügel, goldene Öhlins-Komponenten, geschmiedete weiße Aluminiumräder, Brembo M50-Zangen und eine Jubiläumslackierung mit großem SP-Logo sowie einem Hinweis auf das 20-jährige Jubiläum.
Neuer 890er V2 mit variabler Ventilsteuerung
Das Herzstück der neuen Hypermotard ist der neue 890 ccm Ducati V2 - ein 90°-Twin mit IVT variabler Ventilsteuerung. Er ist mit 54,4 Kilogramm das leichteste Zweizylinder-Triebwerk, das Ducati je gebaut hat, und ersetzt den bekannten Testastretta 11°. Der Motor leistet 120 PS bei 10.750 U/min und 94 Nm bei 8.250 U/min. Laut Ducati stehen 70 % des Drehmoments bereits bei 3.000 U/min bereit, was eine spontane, lineare Leistungsentfaltung ermöglichen soll.
Die kurzeren Übersetzungen und der überarbeitete Sechsgang-Schaltmechanismus (mit Quickshifter 2.0) zielen auf schnellere Gangwechsel und mehr Punch beim Herausbeschleunigen ab. Der Motor erfüllt die Euro-5+-Norm, bleibt dabei kompakt und sparsamer als der Vorgänger.
Für A2-Fahrer bietet Ducati eine gedrosselte 35-kW-Version an. Die Wartungsintervalle bleiben lang - die Ventilspielkontrolle steht erst alle 45.000 Kilometer an.
Fahrwerk: Neues Monocoque mit integriertem Luftfilterkasten
Technisch basiert die neue Hypermotard V2 auf einem komplett neuen Monocoque-Rahmen aus Aluminiumguss, der gleichzeitig als Luftfilterkasten dient. Diese Bauweise sorgt für höhere Steifigkeit und spart Gewicht. Der Motor ist tragendes Element, der Stahl-Heckrahmen erinnert bewusst an das Design der Ur-Hyper.
Das neue Aluminium-Doppelschwingen-Design lehnt sich an die Hollow Symmetrical Swingarm der Panigale V4 an und soll mehr Stabilität beim Herausbeschleunigen aus Kurven bringen. Beim Fahrwerk unterscheiden sich die Standard-Version und die SP wie folgt:
Hypermotard V2: voll einstellbare 46-mm-Kayaba-Gabel, Kayaba-Monoshock, Brembo M4.32, Gussräder.
Hypermotard V2 SP: voll einstellbare Öhlins NIX30 (48 mm) und Öhlins STX46, Brembo M50, geschmiedete Leichtmetallräder, Pirelli Diablo Rosso IV Corsa.
Die SP wiegt 177 kg fahrfertig, die Standardversion 180 kg.
Ducati Hypermotard V2 2026: Ergonomie und Sitzposition
Typisch für eine Hypermotard ist die aufrechte, kontrollierte Sitzhaltung. Der breite Lenker, die schlanke Mittelpartie und die steile Sitzbank fördern Bewegungsfreiheit. Die Sitzhöhe beträgt 880 mm, wobei Ducati das Sitzdesign gegenüber der Hypermotard 950 überarbeitet hat. Die Sitzfläche ist schmaler, die Fußrasten weiter vorne positioniert, und der Fahrer sitzt näher am Lenkkopf für eine aktivere Fahrhaltung und mehr Gefühl für die Front.
Zubehörsitze in verschiedenen Höhen und Polsterungen erweitern den ergonomischen Spielraum.
Elektronik: Vollausstattung mit 6-Achsen-IMU
Die Hypermotard V2 ist mit einer 6-Achsen-Inertialplattform (IMU) ausgestattet, die Roll-, Nick- und Gierbewegungen in Echtzeit misst. Dieses System steuert:
Cornering ABS (vierstufig, inkl. Slide-by-Brake-Funktion)
Die SP-Version erhält zusätzlich Ducati Power Launch (DPL) und Pit Limiter, beides aus dem Racing-Programm.
Über das neue 5-Zoll-TFT-Display lassen sich vier Riding Modes (Race, Sport, Road, Wet) und drei Info-Modi (Road, Road Pro, Track) individuell einstellen. Im Track-Modus zeigt das Display Echtzeitwerte von Traktionskontrolle, Wheelie Control und ABS - ähnlich wie bei der Panigale V4.


